Donnerstag, 25. Dezember 2014

Feierabend

Vom Büro am Abend heim
Fährt mit dem Wagen sie allein.
In der untersten Etage
Parkt der in der Tiefgarage

Im hellen Neonlampenlicht.
Doch die Umgebung mag sie nicht:
Abgeschottet von der Welt
Dort auf sich allein gestellt

Kommt ihr schon ne Gänsehaut,
Wenn sie aus dem Fahrstuhl schaut.
Benzindurchzogne, schlechte Luft
Ihr Bilder ins Gedächtnis ruft

Vom Mörder mit der Eisenstange.
Und zum Auto läuft sie lange.
Schritte hallen vom Beton,
Angst und bang wird ihr davon.

Steht dort einer hinterm Wagen?
Geht es ihr gleich an den Kragen?
Erreicht endlich sie ihr Ziel
Und öffnet flink mit dem Gefühl

Wohliger Geborgenheit,
Braucht sie zur Straße nicht mehr weit.
Sicherheit gibts weniger dort,
Als an dem verwunschnen Ort.

25. Dezember 2014

© Karl Hackelbusch

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